Liebe Buchenbühler Gemeinde, liebe Gäste auf unserer Webseite,
„Lätare!“ heißt dieser Sonntag, „Freut Euch!“. Und er wird das kleine Ostern genannt, mitten in der Passionszeit. Es gibt wenig Anlass, sich zu freuen. Vielmehr haben wir Trost nötig in einer Zeit, in der wir uns voneinander möglichst fernhalten sollen.
Jedem Sonntag gehört sein eigener Predigttext. Der Text für diesen Sonntag ist neu in der Reihe der Predigttexte, er ist aus dem Alten Testament und er ist überraschend:
„Ich will Euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet…
Jesaja 66,13
Der „Vater unser im Himmel…“ ist uns vertraut, den „guten Hirten“ haben wir als Kinder gemalt, der gekreuzigte Christus begleitet uns in der Passionszeit. Männliche Bilder, ansprechend und vertraut. Da malt nun der Prophet Jesaja seinem Volk Israel, das schwere Jahre verbracht hatte, ein Bild von einem mütterlichen Gott, tröstend, sehr intim, sogar von der stillenden Mutter ist die Rede. Das Bild führt uns in ein Urvertrauen zurück, dem wir entwachsen sind und nach dem sich zu sehnen uns dieser Tage und Wochen zugemutet wird. Der segnende Gott ist eben mehr als Michelangelos bärtiger Mann an der Decke der Sixtinischen Kapelle in Rom. Gott ist auch tröstende Mutter.
Lasst uns erfinderisch bleiben, einander zu trösten. Wir haben auch Angst, wir haben das Lachen nicht verlernt, in unseren Gärten singen die Vögel.
Abschließend gefragt: War da nicht ein deutliches Verbot, sich von Gott ein Bild zu machen? Schon, aber wenn wir in dieser Hinsicht sündigen, dann in bester Gesellschaft großer Kunst und vielleicht in Erinnerung an unsere eigene Kindheit. Das Bild dieses Sonntags, an dem wir uns womöglich über irgendetwas doch freuen können, ist die tröstende Mutter. Wenn Ihnen ein anderer Trost einfällt, dann mailen Sie den doch, damit daraus ein Gebet für uns alle werden kann.
Bleiben Sie gesegnet und gesund!
Gerhard Wild, Pfarrer
Das Donnerstagsgebet
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