Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

es ist Fasching!

Naja, die Kinder verkleiden sich ja das ganze Jahr über gerne. Und dann sind sie Cowboy oder Prinzessin, Ritter oder Elf – aber jetzt haben auch die Erwachsenen mal die Chance, „in eine andere Rolle“ zu schlüpfen. Zu mindestens für ein paar Stunden.

Manchmal möchte ich mich auch im Alltag gerne verkleiden – jemand anderer sein. Nicht so feige oder träge. Nicht so hibbelig – oder fröhlicher.

Oder einfach so, wie DU mich haben willst.

Dann denke ich mir, es wäre schön, wenn ich eine Verkleidung hätte – oder vielleicht besser eine „Dienstkleidung“. Von Dir.

Dann würden mich die anderen Menschen als Deinen Freund wahrnehmen und nicht nur als mich selbst.

DU siehst mich ja doch so, wie ich wirklich bin. Aber anderen Menschen gegenüber fände ich es manchmal recht hilfreich.

Einen Polizisten oder eine Krankenschwester, die nehme ich in erster Linie in ihrer Funktion wahr. Ich weiß, dass da auch ein Mensch dahintersteckt. Mit den gleichen Ängsten und Sorgen und Nöten, wie ich sie selber kenne. Unsicher, fröhlich oder traurig. Aber das wird durch die „Uniform“ verborgen. Da kann man sich ganz prima dahinter verstecken.

Wie sähe denn Deine Dienstkleidung aus? Könnte ich mich da auch „verstecken“? Oder willst Du gar nicht, dass ich mich verstecke? Vor anderen Menschen meine ich.

Dann musst du mir helfen, wenn ich mich hinter Phrasen oder schnoddrigen Bemerkungen zu verbergen versuche. Manchmal hilft mir das nämlich. Aber manchmal ärgert mich meine Feigheit gewaltig. Denn eigentlich brauche ich mich doch nicht zu verstecken. DU bist doch auf meiner Seite. Was können Menschen mir schon antun?

Paulus hat geschrieben: „Zieht Jesus Christus an wie ein Kleid!“

Ich gehe mich jetzt mal umziehen….

Amen