Hier finden Sie eine Sammlung der wöchentlichen Gebete aus der Feder von Heidi Schneider. Wenn Sie Interesse daran haben, jeden Donnerstag das aktuelle Gebet zugemailt zu bekommen, schreiben Sie einfach eine kurze Nachricht an HeidiVogel@t-online.de.
Herr,
danke, dass Du mir dieses Jahr hilfst, das Fasten wirklich durchzuhalten! Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so leicht fällt. Vor zwei Jahren habe ich mich echt bemüht und mir fest vorgenommen, nichts zu essen und habe nach drei Tagen aufgegeben. Weil Essen bei uns sehr präsent ist. Wir haben oft Besuch und ich genieße es, mit Familie und Freunden zusammen zu sein – und gemeinsam zu essen. Das ist fast untrennbar miteinander verbunden.
In der Bibel wird oft davon berichtet, dass Menschen miteinander essen. Immerhin feiern wir auch gemeinsam das Abendmahl. Um uns an Dich zu erinnern und an all das, was Du für uns getan hast.
Und trotzdem hat es mich immer gereizt, mal eine Zeitlang wirklich zu fasten. So viele erzählen, wie gut das war und dass sie Dir so viel näher gekommen sind in dieser Zeit.
Ich habe mich so danach gesehnt.
Und war dann erst mal enttäuscht, dass ich bisher noch gar nichts mit Dir erlebt habe. Ich hatte keine besonderen Träume oder Visionen – ich habe nur gemerkt, dass ich etwas langsamer geworden bin und dass ich öfter eine Pause brauche.
Aber in den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass Essen für mich doch mehr ist: ganz oft in den letzten beiden Wochen ist mir aufgefallen, dass ich ans Essen denke, wenn mich etwas irgendwie berührt hat – sei es schön oder nervig.
Ich habe oft gedacht: „Jetzt was essen!“ – weil ich mich über etwas aufgeregt habe oder weil mir etwas nahe ging. Essen um etwa zu verarbeiten, zu unterdrücken, zu vergessen.
Ich habe es nicht gemacht, aber diese Erkenntnis habe ich Dir zu verdanken!
Ich möchte nicht mehr irgendetwas in mich hineinfressen, um etwas anderes zu verdrängen.
Es wäre besser, solche Dinge mit dem Kopf und mit Dir gemeinsam zu verarbeiten, anstatt sie mit Essen zuzuschütten.
Nett formuliert, lege ich mir so einen Schutzpanzer zu (man könnte auch sagen: Speckröllchen…) und lasse so nicht viel an mich heran. Aber ich will die Dinge, die mich berühren, nicht mehr ersatzweise runterschlucken oder in mich hineinfressen – ich möchte sie mit meinem Hirn verarbeiten – und vor allem mit Dir zusammen.
Also werde ich mich noch eine Weile anstatt an den Esstisch, mit Dir gemeinsam vor die Haustür in die Frühlingssonne setzen und das an mich heranlassen, „was etwas mit mir macht“.
Und dann sehen, was Du und ich gemeinsam dann daraus machen!
Amen
Das Donnerstagsgebet
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