Frauenkreis

Chronik Frauenkreis Buchenbühl
1998 verfasst von Elisabeth Bachmann

»Erinnern Sie sich?«

Mit diesen Worten haben wir für den Abend des 19.10.1978 eingeladen zum ersten Treffen unseres Frauenkreises. Warum „Erinnern Sie sich?“: Der Ursprung des Kreises geht auf die Initiative von Frau Pfannschmidt (damals Pfarrfrau) zurück, noch zehn Jahre früher. Ja, älter geworden meinten wir, von manchen Pflichten befreit und um eine Neuorientierung bemüht, es müsste doch eine Wiederbelebung möglich sein. Wir wünschten die Bildung einer Gemeinschaft – verankert in der Evangelischen Gemeinde Nürnberg-Buchenbühl – in der wir lustig und ernsthaft zusammen sein könnten, je nachdem wie es sich ergibt.

Wir denken zurück:

Der Zuspruch bereits am ersten Abend gab uns Mut, auch wohl die Verpflichtung, die Aufgabe anzunehmen und zu versuchen, ein möglichst breites Spektrum an Angeboten und Aktivitäten zu bieten, wobei der gegenseitige Austausch und das Zusammensein außerordentlich wichtige Punkte waren, sind und bleiben sollen.

Als Frauenkreis der Gemeinde haben wir stets an den anstehenden Aktivitäten in unserer Kirchengemeinde mitgearbeitet, haben den jährlich stattfindenden Weltgebetstag der Frauen bei uns ausgerichtet oder als Gast bei den Nachbargemeinden mitgestaltet. An der Planung und Durchführung des Gemeindefestes an Christi Himmelfahrt waren wir maßgeblich beteiligt. Das Kennenlernen anderer Religionen und Gemeinschaften teils in Vorträgen, teils durch Besuch direkt vor Ort (Jüdische Gemeinde, Evangelisch-Methodistische Kirche, Heilsarmee, Communität Casteller Ring) haben wertvolle Eindrücke vermittelt.

Durch Einbeziehung auch unserer Familien wurden vielfältige Themen und Interessen angesprochen und diskutiert, z. B. über Gesundheit, Politik, Psychologie. Wir haben mit viel Spaß gebastelt, gekegelt, gesungen, Fasching gefeiert. Die Kultur und Landschaft ferner Länder wurde uns bei Diavorträgen näher gebracht. Unsere Heimatstadt erlebten wir bei Stadtteil-Spaziergängen, Theaterbesuchen und Kirchenführungen. Die Aufzählung wäre nicht vollständig ohne die Erwähnung des jährlich einmal statt findenden Busausflugs in die nähere und weitere Umgebung. 1983 verreisten wir zum ersten Mal zusammen eine Woche nach Wien (mit Frau Langen). Es folgten Rom 1990 mit der Gemeinde Leyh, Ungarn 1994, Südtirol 1995, Steiermark 1997, Oststeiermark 1998 (mit Herrn Pfäfflin).

Im Laufe der Zeit haben wir Menschen kennen gelernt, die uns mit großem persönlichem Einsatz unterstützten. Stellvertretend für viele nennen wir Frau Knippschild, Frau Langen, Herrn Pfäfflin, Frau Pöllinger und Frau Siemoneit. Wir denken an all’ jene, die heute gerne bei uns wären, um mitzufeiern und fröhlich zu sein, die jedoch aus gesundheitlichen oder familiären Gründen verhindert sind. Und wir lassen das Bild aufstehen von unseren verstorbenen Freundinnen Anny Müller, Lore Peer, Hildegard Pfäfflin und Friederike Pförtner, die ihre Spuren in unseren Herzen hinterlassen haben.


Team (von links): Inge Strupp, Irmgard Bauer, Traudl Raab, Margot Meier, Gabi Schrenker, Elisabeth Bachmann (Foto vom 17.12.1998)

Unser Lebensumfeld hat sich in den vergangenen 20 Jahren verändert. Der Frauenkreis ist in dieser Zeit zu einer Gruppe zusammengewachsen, der die Gemeinschaft wichtig und unter Hintansetzung persönlicher Belange, der Einsatz dafür selbstverständlich ist. Von ganzen Herzen danken wir allen, die dies möglich gemacht haben.

Für die Zukunft, in der wir alle in den Lebensabschnitt des Alterns eintreten, wünschen wir uns, dass der Frauenkreis weiterhin Teil unseres Lebens sein wird, begleitet von Gottes Segen.

Elisabeth Bachmann
Oktober 1998


25-jähriges Jubiläum Frauenkreis (Foto vom 16.10.2003)

Heute –

ein Stabwechsel hat sich sukzessive vollzogen – lädt  "Der Frauenkreis" nach wie vor zu den monatlichen Treffen herzlich ein. (Meist 3. Donnerstag – siehe Gemeindebrief). Noch immer wird angestrebt, den Ansprüchen und Ideen früherer Jahre, aufgebaut vom Gründungs-Team: Elisabeth Bachmann, Irmgard Bauer †, Margot Meier, Friederike Pförtner †, Gabi Schrenker †, Inge Strupp und später Traudl Raab, gerecht zu werden. Doch die Zeit bleibt nicht stehen und es gilt zu akzeptieren, dass es gesundheitliche Einschränkungen gibt, welche im glücklichsten Fall eine Anpassung bedeuten. Auch kann eine Vielzahl an Angeboten der Unterhaltung überfordern. Deshalb sehen wir es als ganz persönliche Bereicherung, dass in unserem Umfeld, in unserem Stadtteil, unter dem Dach der Kirche noch „Life is Life“ in Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit gelebt werden kann. So lassen Sie uns, egal welchen Alters oder welcher Religion, aktiv, froh und munter, so Gott will, zusammen kommen. Wir freuen uns auf Sie!

Margit Geuß – Traudl Raab – Anna Wamser
Januar 2016