Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

also echt - ich hätte letzte Woche sechs Wochen Ferien brauchen können! Nicht von den Ferien. Nein - ich hatte einfach nur nach den sechs Wochen endlich in meinen Ferienmodus gefunden ;-)

Im Ernst - ich war alles andere als erholt. Und wann immer ich das anderen Menschen gegenüber erwähnt habe: es ging ihnen genauso!

Ich kam mir schon seit Wochen vor, wie das Eselchen, dem man eine Rübe vor die Nase hält und die es nie erreichen kann. Aber es läuft und läuft... Und ich habe Dich so oft gebeten, dass Du mir wenigstens ein kleines Stückchen von der Rübe gibst. Nur als Stärkung für den weiteren Weg. Ich bin ja gerne bereit, weiter zu laufen. Aber ich war soo müde....

Und als ich so da saß und Dir mein Leid geklagt habe, da hast Du mir gesagt: "Aber schau doch mal, wie weit Du schon gelaufen bist! Das hättest Du sonst niemals geschafft!"

Ja, das stimmt. Du hast mich ganz schön herausgefordert; aus meiner Komfortzone herausgeholt. Und ich habe eine sehr, sehr lange Wegstrecke geschafft.

Ich weigere mich, zu glauben, dass du so boshaft bist und mich nur immer weiterlaufen lässt - wohlwissend, dass ich mein Ziel nie erreichen werde. Ich weigere mich!

Du hast mir so vieles, für was ich laufe, selber aufs Herz gelegt. Du wolltest es - und Du wirst mich auch ans Ziel bringen. Und auch die vielen Teilziele auf der Strecke werde ich erreichen - und es genießen können! ...und mich, sobald ich dort bin, mal wieder fragen, warum ich so ungeduldig rumgejammert habe...

Erinnere mich dann bitte bloß daran, dass es soo leicht nicht war!

Amen.