Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

wir haben die Wahl. Schon wieder. Und immer noch.

Eigentlich haben wir immer die Wahl. Immer wieder. Und immer noch.

Du lässt sie uns. Tag für Tag.

Und Tag für Tag gibt es Herausforderungen, welche Variante wir wählen.

Manchmal scheint es, als ob ich nur das kleinere Übel wähle. Und manchmal habe ich den Eindruck, ich muss mich zwischen Pest und Cholera entscheiden.

Und manchmal - da weiß ich echt nicht, was ich machen soll! Was "ist dran"? Soll ich losgehen; soll ich abwarten? Soll ich reden oder schweigen? Wenn ich ins kalte Wasser springe - stelle ich dann fest, dass ich untergehe oder dass ich schwimmen kann? Merkt mein Gegenüber, dass ich unsicher bin und lacht mich aus - oder beruhigt es, weil es dem anderen auch so geht?

Manchmal nimmst Du mich so deutlich an die Hand und führst mich. Das ist ein wunderschönes Gefühl.

Aber so oft - da lässt Du mich laufen - und ich habe eher den Eindruck, dass ich meinen Weg entlang stolpere. Nur das Ziel ist klar - aber alles andere wie im Nebel verschwommen.

Nein, ich bin froh, dass ich keine "sprechende Marionette" bin. Dass Du mir so viel zugestehst und so viel zutraust.

Ich bin nur manchmal so unsicher - weil ich Dir zuliebe wirklich alles richtig machen will.

Schön, dass die Losung heute so gut dazu passt. Frei formuliert: "Kind, den Rahmen kennst Du - und innerhalb der Grenzen kannst Du Dich absolut frei bewegen. Ich bin immer bei Dir und ich weiß, dass Du das, was Du machst, mir zuliebe machst!"

Wie beruhigend; wie entlastend - Du bist da. Ich kann Dir vertrauen - und: Du vertraust mir.

Amen.