Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

mein Großer und ich – zwei Mathegenies…

Echt jetzt: Mathe war noch nie mein Lieblingsfach. Und mein Sohn liebt es auch nicht unbedingt. Dabei ist Mathe doch so logisch. Also im Gegensatz zu Sprachen: mit tausend Ausnahmen und unregelmäßigen Verben. Und im Gegensatz zu Kunst und Musik, wo es auch noch auf Gefühl und Kreativität ankommt… Mathe finden wir irgendwie viel schwieriger.

Warum eigentlich? Das haben wir uns diese Woche vor dem Einschlafen gefragt.

Warum finden wir den Rest des Lebens nicht ganz so kompliziert – obwohl es da alles andere als logisch zugeht? Und ich immer wieder mal „die Logik im System“ suchen. Of vergeblich…

Vielleicht tun wir uns damit leichter, weil das Leben aus unserer Sicht eigentlich durchgehend unlogisch ist; weil wir dauernd mit dieser Unlogik konfrontiert sind; es gar nicht anders kennen: Menschen, die uns gern haben, sagen und zeigen es uns nicht; Pflanzen, die wir hegen und pflegen, gehen ein – dafür wächst das Unkraut meterhoch; diejenigen, die gesund leben, sterben jung – und andere werden steinalt, ohne jemals auf irgendetwas zu achten; jemand sucht ein ernstes Gespräch und bringt doch nur flotte Sprüche oder böse Bemerkungen über die Lippen…

Wie funktioniert eigentlich Deine Logik? Irgendwie doch auch ganz anders, als wir denken: Geben ist seliger als nehmen; segnet, die Euch fluchen; tut Gutes, denen, die Euch hassen… David besiegt Goliath; Deine Kraft ist in den Schwachen mächtig; es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch Deinen Geist….

Alles andere als weltliche Logik!

Und damit leben wir – und erleben es täglich aufs Neue…

Ich bin gespannt, wie du manche „unlogische“ Situation auflösen wirst – und wie Du mir später einmal aufzeigen wirst, wie logisch mein ganzes Leben dann doch war!

Für heute bitte ich Dich aber um ein bisschen Logik, die ich verstehen kann. Um einen kurzen, geraden Schritt auf dem Weg in Richtung Ziel!

Amen