Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

am Montag kam mein Großer von der Schule und hat mir freudestrahlend sein Religionsheft in die Hand gedrückt – ich solle es mal lesen.

Überschrift: Segen 2016

Darunter waren eine Menge Stichpunkte aufgeführt:

• Fußball gucken
• Minecraft spielen
• Lego bauen
• den neuen Star Wars Film anschauen….

Ich habe ihn gefragt, ob es nicht eher um „gute Vorsätze im Neuen Jahr“ ging; also: besser in der Schule aufpassen; mehr Klavier üben….

„Naja“, meinte er, „das ist eben das, was ich mir dieses Jahr ganz fest vorgenommen habe!“

Herr, er hat doch eigentlich recht! Wir nehmen uns immer ganz vernünftige Sachen vor – und dann, zwei, drei Monate (oder Wochen…) später? Was davon halten wir wirklich durch?

Wir sind doch Deine Kinder – vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt, wenn wir uns einfach unsere Wünsche für dieses Jahr „vornehmen“. Wie Kinder das eben so ganz selbstverständlich tun.

Also:

 Ich will dieses Jahr unbedingt total von Dir gesegnet werden!

Und ich will keinen Streit haben mit niemanden. Und ich will ganz viel Zeit mit meinen Freunden verbringen und in meinem Garten. Und ich wünsche mir, dass alle meine Projekte gut laufen. Dass keiner von uns krank ist. Und wir viel zum Lachen haben.

Ist das unverschämt? Oder einfach kindlich vertrauensvoll?

Kann man sich das „vornehmen“? Oder ist es „Zufall“, was davon in Erfüllung geht und was nicht?

Ich will versuchen, nicht nur zu denken: das sollte ich tun, und das sollte ich mir abgewöhnen, sondern Dir ganz offen und ehrlich meine Wünsche sage – ganz unverblümt wie ein Kind. Und ich überlasse es Dir, zu entscheiden, was davon gut oder schlecht für mich ist.

Amen

PS: Ich möchte mich ganz herzlich bei Dir bedanken, dass Du in den letzten Wochen bei Frau B. mit Deinem Segen und Deiner Güte warst. Danke, dass Du ihr so beigestanden hast und ihr so geholfen hast.