Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

mittags sitze ich gerne auf der Bank vor meinem Haus, trinke eine Tasse Kaffee und genieße die Sonne. Wenn sie da ist… Und auch wenn nicht, sehe ich der „Spatzenbande“ zu, wie sie von einem Busch in den anderen flattern; wie sie sich um die besten Plätze zanken. Und den Amseln, wie sie sich im Feuerdorn festkrallen, auf der Suche nach den letzten Beeren.

Manchmal bin ich so müde, dass ich fast einschlafe, wenn ich die Augen kurz zumache. Und dabei möchte ich diese Zeit doch so gerne mit dir zusammen verbringen. Mit Dir reden und hören, was Du mir zu sagen hast. Nicht immer gelingt es mir. Ganz oft sind meine Gedanken lauter als das Vogelgezwitscher….

Und wenn ich das Gefühl habe, dass ich gar keinen Kontakt zu Dir bekomme, weil Du so weit weg im Himmel bist, dann sage ich: „Komm zu mir auf meine Bank. Setz Dich neben mich und sei mir ganz nahe. Hilf mir, Dich zu hören – ich krieg es gerade irgendwie nicht hin!“

Ob die Menschen, die auf der Straße vorbeigehen oder –fahren merken, dass Du bei mir auf der Bank sitzt? Ein amüsanter Gedanke…

Danke, dass Du Dich immer und immer wieder auf den Weg zu mir machst. Dass du aus dem Himmel herunterkommst und Dich zu mir auf meine Bierbank setzt. Meine verworrenen Gedankengänge aushältst und mir immer und immer wieder zeigst, dass Du mir zuhörst. Dass ich Dir wichtig bin und dass Du Dich um mich kümmerst.

Ich habe tatsächlich schon so einige Gebetserhörungen erlebt, auf meiner Bank vor dem Haus. Nicht, dass ich denke, dass ich dazu genau auf diesem Platz sitzen muss – aber inzwischen ist es schon ein besonderer Ort geworden für mich.

Ich muss jetzt los; habe einiges zu erledigen.

Bis heute Mittag – auf der gelben Bierbank vor meinem Haus!

Amen.