Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

„Du siehst das so furchtbar menschlich!“, hast Du mal zu mir gesagt. Und ich habe geantwortet: “Na, wie denn sonst? Ich bin ja auch ein Mensch!“

Dann bin ich über einen Spruch gestolpert, der auch so furchtbar menschlich ist: „Kämpfe nie um einen Menschen, der nicht freiwillig in deinem Leben bleiben will. Es lohnt sich nicht.“ Alles in mir hat sich dagegen gesträubt. Mein einziger Gedanke war: „Für wen denn sonst? Um die anderen brauche ich doch nicht kämpfen!“

Genau DAS ist Deine Denkweise: die 99 Schafe, die gar nicht weglaufen wollen, die lässt Du auf der Weide und dem einen, dem läufst Du nach. Du suchst es, bis Du es gefunden hast und in Deinen Armen nach Hause tragen kannst!

Gestern abend war ich – naja, nicht frustriert – eher ein bisschen enttäuscht. Müde. Erschöpft.

Ich habe so viel gebetet und es war auch eine wunderbare Woche. Ich habe das 100. Schaf zwar gefunden, aber eben nicht mit nach Hause bringen können... Wieder nicht.

Und dann bin ich in mein Bett gekrochen und hatte nicht mal mehr die Energie, weiter zu beten – ich bin einfach eingeschlafen!

Dafür bin ich heute morgen mit dem Gedanken aufgewacht: „Auf geht’s – nehmen wir einen neuen Tag in Angriff!!!“ Yeah! Ich bin bereit! Und habe die Tageslosung gelesen:

Ja, ich frage nach Deinem Wort und bleibe bei dem, was ich gelernt habe – und gebe nicht auf, was mir anvertraut ist!

Ich sehe auf Deine Verheißungen und nicht auf das, was augenscheinlich ist. Ich sehe mit Deinen Augen und ich lebe in Deiner Welt.

Und ich gehe diesem 100. Schaf so lange nach, bis es zu Hause ist!

Ich weiß, dass Du mich unterstützt. Denn schließlich bist Du der gute Hirte und hast noch viel mehr Interesse daran als ich. Ist ja nicht nur mein Projekt. Sondern Deins und meins.

Erinner mich dran: Es gibt NICHTS, was Du und ich gemeinsam nicht schaffen könnten! Auch ein verlorenenes Schäfchen nach Hause tragen…

Amen