Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,
ich habe mal wieder einen Film angeschaut… und Du weißt ja, wie sehr er mich beschäftigt hat! Also eigentlich hat mich die Frage beschäftigt, warum der Typ, der – vorsichtig ausgedrückt - den Unsympathischen spielt und sich hauptsächlich durch exzessiven Alkoholgenuss und abfällige Bemerkungen über Behinderte hervor tut, also warum der am Ende des Filmes stirbt. Ich meine, am Ende hat er doch die Kurve gekriegt! Er hat am Ende eben doch kapiert, worauf es ankommt und was das Wichtigste und das Richtige ist. Die letzte Einstellung zeigt ihn im Krankenhaus und er lässt sich aus der Bibel vorlesen.
Aber trotz seiner Kehrtwende stirbt er.
Wäre er nicht ein guter „Missionar“ geworden? Ich meine, er hätte doch sicher auf seine Saufkumpane einwirken können, dass auch sie sich auch ändern oder so.
Und irgendwie finde ich das auch ungerecht!! Er hat in seinem Leben ziemlich danebengegriffen, aber kaum kriegt er die Kurve, darf er auch schon zu Dir! Er hat doch gar nichts für Dich getan! Er hat sich eher über die lustig gemacht, die sich zu Dir gehalten haben. Sollte er nicht besser überleben und seine Fehler wieder gut machen?
Aber dann habe ich zum, ich weiß nicht zum wievielten Mal, die Geschichte vom verlorenen Schaf gehört. Und dass Jesus sagt, dass im Himmel mehr Freude über einen einzigen Sünder herrscht, der umkehrt….Und plötzlich habe ich es kapiert: Gott freut sich so, dass er ihn zu einem riesengroßen Fest einlädt – jetzt sofort und gleich!! Ohne weitere Bedingungen! Nur Deine Gnade zählt!
Ich danke Dir für Deine unvergleichliche Art, mit der Du mir altbekannte Bibelstellen klarmachst – ganz neu und eindrücklich. Und ich bitte Dich um einen ganz dicken Segen für die Autoren und Schauspieler, die deine Botschaft umsetzten.
Bitte erinnere mich außerdem immer wieder daran, dass ich nicht reagiere wie der ältere Bruder im Gleichnis vom verlorenen Sohn; lass mich lieber auch im Alltag immer wieder mit Dir feiern; dann muss ich nicht neidisch werden…
Amen